// queerGottesdienst am 11. Februar 2024 zu Mk 1,40-45
Den Gottesdienst wir feiern queer
Mit Menschen, die so sind wie wir:
Schwul oder lesbisch, trans und inter,
Sabine, Kim, Finn oder Günter,
alles darf sein, was es so gibt,
weil alles ist von Gott geliebt.
Das gilt auch für die Kranken,
die vor Jesus auf die Knie sanken,
um zu bitten: Heile mich,
denn ohne dich vergehe ich.
Wenn du es willst, kannst du es machen,
solche übergroßen Sachen.
Davon der Mann ist überzeugt,
denn er ist ja ganz gebeugt.
Das ist der Glaube dieses Mannes,
so wie keiner, Jesus kann es!
Dieser Mann hat einen Glauben,
und den soll ihm keiner rauben
So fällt er nun vor Jesus hin
Denn danach drängt sein ganzer Sinn.
Jesus hört ihn an und will,
und die ganze Welt steht still.
Er berührt ihn, werde rein!
Und der Himmel bricht herein.
Er spricht nur den einen Satz,
und der Aussatz macht ihm Platz.
Ei, der Aussatz, er verschwindet,
und der Mensch ihn nicht mehr findet.
Gerade für die queeren Leute
Hat das Evangelium heute
Eine ganz besondere Lehre
Eine straighte, nicht verquere,
Jesus nimmt die Menschen an,
wie es gar kein anderer kann.
Er überwindet jene Pein,
die auf Menschen bricht herein,
wenn sie von andern ausgegrenzt,
so als wär´n sie ein Gespenst.
Jesus führt sie dort zurück,
wo ihr Menschsein wieder glückt.
Jesus bleibt an ihrer Seite,
führt sie so hinaus ins Weite.
Er überwindet sie, er bricht
Der bösen Menschen enge Sicht.
Aber Jesus schärft ihm ein:
Das muss unser Geheimnis sein!
Ich will nicht, dass wer erfährt,
wer ich bin, er ihn belehrt.
Jesus weiß, dass man ihm ankreidet
allerlei, und er dann leidet.
Zu einem König wolln sie ihn krönen
Und ihn kurz darauf verhöhnen,
weil er sie nicht überzeugt,
sich ihrer Vorstellung nicht beugt.
Drum schickt er den Geheilten
Zum Priester, er eilt denn
Dort auch hin, erzählt es allen,
was geschehen ist, es schallen
seine Worte überall,
und so ist es längst der Fall,
dass Jesus sich zurückzieh´n muss,
mit dem Auftreten ist Schluss!
So kommt´s, Jesus geht fort
An einem ganz einsamen Ort.
Doch die Leute gehen hin,
finden Trost und Hoffnung drin.
Dieses Wort sagt zweierlei.
Da ist ein Bild für uns dabei:
Wir finden nicht ihn nicht in der Menge,
in der Größe, Breite, Länge,
sondern im Kleinen, Unscheinbaren,
in dem Ehrlichen, dem Wahren.
Er ist in der Einsamkeit,
sind wir auch dazu bereit?
Die Fastenzeit, die nun anbricht,
wie ein helles, großes Licht,
soll uns zeigen, wo wir finden,
Jesus besser und verkünden,
was verstehen wir von ihm
und finden einen Sinn darin.
Wenn wir dazu sind bereit,
führt das auch zur Heiterkeit.
Darum lasst uns fröhlich sein,
denn das Fasten bricht herein!
Nicht zur Trübsal uns bestellt,
zur Freude uns anhält
was er damals den Menschen sagte,
sich um das Verkünden plagte,
der Herr in seiner Zeit,
in der auch nicht viele warn bereit,
warum soll´s heut besser sein?
Nein, der Mensch ist nicht nur rein.
Die Botschaft, die ist froh,
doch mit dem Glauben hapert´s so.
Der Mensch zum Glauben nur bereit,
wenn er spürt, dass er befreit,
schnell den Glauben er bereut,
wenn er unter solchen Leut,
die den Glauben ihm verdrießen,
so kann der Glaube nicht mehr sprießen.
Nein, ein Biotop es braucht
In das man sozusagen eintaucht.
So ein Biotop ist hier,
dieser Gottesdienst ist queer!
Jede / jeder ist willkommen,
auch die sehr und wenig frommen.
Und jetzt komm ich auch zum Ende,
und das mach ich ganz behende.
Wo ich grade bin dabei,
ein paar Zeilen sind noch frei.
Ei, da sehe ich noch Platz,
für den allerletzten Satz.
Hier sind einmal wir zusammen,
jeden Monat bis zum Amen!